Sauberer Strom aus dem Bergwerk
Seit 2010 gehört die Grube Samson als Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft. Heute schlägt hier das Herz regionaler Stromerzeugung im Harz. Zweimal pro Woche fahren Mitarbeiter der Harz Energie Netz in einen 200 Meter tiefen Schacht ein, um an diesem Ort Wasserkraftanlagen instand zu halten. Sie brauchen Nerven wie Drahtseile, denn auf und ab geht es nur über die weltweit einzige Fahrkunst, die noch in Betrieb ist.
In St. Andreasberg liegen Tradition und Moderne ganz nah beieinander. Wo zur Blütezeit des Harzer Bergbaus tonnenweise Silber gefördert wurde, betreibt der regionale Energieversorger Harz Energie heute fünf Wasserkraftanlagen. Rund 1.800 Haushalte werden so mit Strom aus einer natürlichen Energiequelle versorgt.
Über ein intelligentes System aus Gräben und Auffangbecken gelangt das Wasser aus Gräben und Teichen zum Schacht, wo es bis zu 200 Meter in die Tiefe fällt und die Turbinen antreibt. Damit all dies funktioniert, fahren die Techniker der Harz Energie zweimal pro Woche über die sogenannte Fahrkunst in die Grube ein, eine Art Fahrstuhl für Bergleute. Hier bewegen sich Trittstufen auf zwei Drahtseilpaaren auf und ab – nichts für schwache Nerven!
Die 1837 eingebaute Technik ist noch gut erhalten. Und: sie ist weltweit die einzige ihrer Art, die im Original erhalten ist und noch betrieblich genutzt wird. Ein weltweit einmaliges historisches Maschinenbau-Denkmal im Harz.
Film ab!
Das Pro-Sieben-Wissensmagazin GALILEO berichtete in einer spannenden Reportage über den Austausch einer Turbine in der Grube Samson. Auch die Galileo-Redakteure Karsten Scheuren und Manfred Kohnz mussten über die Fahrkunst in den 200 Meter tiefen Schacht des UNESCO-Weltkulturerbes einfahren.